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Axel Voss - Freier Journalist
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Meine Listen
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Musiker, (Rock, Pop, Country), Europa ohne D
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Ian Anderson, geb. 10.4.1947 in Black Pool. Kritiker Werner Burkhardt bemerkte einst über den Flötisten und Gitarristen (er spielte auch noch weitere Instrumente): “Ständig
ist er in choreographisch fesselnder Bewegung, läßt sich mit schonungsloser Bizarrerie in die Knie sacken.” Burkhardt hat Recht. Indes ist Andersons Flötenspiel (und die Flöte spielt im Rock sonst kaum
eine Rolle) ausgezeichnet. Anderson spielte u.a. bei der Gruppe Jethro Tull. Warum die so hieß? Der Name enstand aus einem englischen Landwirt. Den Rest der Geschichte erzähle ich auf Auftrag.
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Brian Auger, geb. 18.7.1939 in London. Der
Organist/Keyborder und Pianist gründete 1964 mit dem Bassisten Rick Brown und dem Drummer Mickey Waller die Brian Auger Trinity. Die neue Trinity (ab 1968) mit Julie Driscoll hatte im gleichen Jahr einen
Millionenseller. Er hieß This wheel’s on fire und stammte aus der Feder von Bob Dylan. Anderson zog sich vor einigen Jahren aus dem Geschäft zurück. Er züchtet heute Fische an der Westküste von Schottland.
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Ginger Baker, eigentl. Peter Baker, geb. 19.8.1939 in Lewisham bei London.
Spielte als Drummer bei Cream und Blind Faith. Formte 1970 eine Afro Rock Big Band, bei der auch Steve Winwood und Graham Bond spielten.
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Jeff Beck, geb.24.6.1944 in Surrey. Galt einst als weltbester Gitarrist. Ersetzte 1965 Eric Clapton bei den Yardbirds. Die Gruppe hatte in den 60ern diverse Riesenhits,
darunter 1965 For your Love (USA Platz 6, England Platz 3, Deutschland Platz 21).
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Eric Burdon, geb. 11.5.1941 in Newcastle-on-Tyne. Sänger bei den Animals, die er 1962 zusammen mit Alan Price startete. Entwickelte sich zu einem der größten weißen
Soul-Interpreten.
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Paul McCartney, geb. 18.6.1942. Sir Paul verfasste gemeinsam mit John Lennon die meisten Songs der Beatles und ist wohl der einflußreichste Musiker der Rock- und Popgeschichte. Dabei war er nie Neuerer, sondern immer ein Meister der Handhabung vorhandener Stilmittel. In einem Spiegel-Gesprächt antwortete er auf die Frage, ob er Beethoven Konkurrenz machen wolle: “Absolut. Warum nicht?”
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Eric Clapton, eigentl. Eric Patrick Clapp, geb. 30.3.1945. Der Gitarrist setzte bei Cream Maßstäbe. Spielte auch kurz bei Blind Faith.
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Phil Collins, geb. 31.1.1951. Der Drummer bei Genesis wurde von der New York Times einmal als “Antwort der Opomusik auf Alfred Hitchcock bezeichnet. Hier zu berichten, dass Collins auch eine beachtliche Solo-Karriere hinlegte, hieße Eulen nach Athen tragen. Für fast jede LP erhielt er Awards.
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Joe Cocker, geb. 20.5.1944 in Sheffield. Der weiße Sänger mit der schwarzen Blues-Stimme ist der Sohn eines Sozialarbeiters. Den Durchbruch schaffte er mit seiner Version des
Beatles-Hit With a little help from my friends. Das war 1968, also vor mehr als 35 Jahren. Dass er heute immer noch im Geschäft ist, zeigt seine Klasse.
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George Harrison, geb. 25.2.1943 in Liverpool, gest. 28.11.2001. Auf sämtlichen LPs der Beatles ist er lediglich achtzehnmal als Autor vertreten. Er war sicher ein sehr guter
Gitarrist, seine Fähigkeiten als Komponist sind indes umstritten. Setzte Trends mit der Sitar-Untermalung bei Norwegian Wood auf der LP Rubber Soul (1965), was Kritiker als Kopie von Klangexperimenten der Yardbirds bezeichneten. Egal, wegen der damals marktbeherrschenden Popularität trat er damit eine Indien-Welle in den Rock-Studios los. Bei Rubber Soul spielte er die Sitar noch wie eine Gitarre. Erst nach seinem Besuch bei Ravi Shankar entfaltete er in Within You Without You echte Sitar-Klänge.
Auch seine Solokarriere verlief zunächst zweifelhaft, denn der Millionenseller My Sweet Lord (1970), erwies sich als Remake des Chiffon-Hits He’s so fine von 1963. Feierte später Erfolge als Mitglied der Travelling Wilburys (mit Bob Dylan, Roy Orbison, Tom Petty, Nelson Wilbury).
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Elton John, eigentl. Reginald Kenneth Dwight, geb. 25.3.1947 in Pinner. Der kleine, dickliche und extrem kurzsichtige Songschreiber und Interpret (Piano und Gesang) gehört zu den
Mega-Stars. Spielte bereits mit vier Jahren ausgezeichnet Klavier.
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Tom Jones, eigentl. Thomas Jones Woodward, geb. 7.6.1940 in Pontypridd (South Wales). Laut Rock-Lexikon (Barry Graves) die logische Verbindung zwischen Elvis Presley und
Mittelklasse-Pseudo-Sexsymbolen wie Engelbert Humperdinck. Das trifft es! Aber mal ernsthaft. Der Mann hat die 60 längst hinter sich gelassen und füllt immer noch die Arenen mit kreischenden Grünen
Witwen. Das soll ihm mal jemand nachmachen.
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Alexis Korner, geb. 19.4.1928 in Paris, gest. 1.1.1984 in London. Korner ist der Vater des britischen Blues. Gründete 1961 in London die Blues Incorporated, die erste
Supergroup der Rockmusik, dem 1962 u.a. auch Mick Jagger und Ginger Baker angehörten. Blues Incorporated wurde zum Sprungbrett für zahlreiche weitere Stars. Weniger bekannt, und ich berichte dies mal
ohne Auftrag: Korners Vater war österreichischer Kavallerieoffizier, seine Mutter griechisch-türkischer Abstammung. Korner kam nach dem Zweiten Weltkrieg als Besatzungsoffizier nach Deutschland und
betätigte sich als Diskjockey beim englischen Soldatensender BFN, später auch beim NWDR.
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John Lennon. Er ist Legende. Ein Portrait, dass ich anlässlich seines 20. Todestag für die Rhein-Zeitung schrieb, finden Sie hier.
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Jon Lord, geb. 9.6.1941 in Leicester. Der Keyborder war der Kopf der englischen Hard-Rock Formation Deep Purple. Mit seiner Truppe machte er gute, bis sehr gute Musik, ja sogar
exzellente Musik. Beispielsweise mit dem legendären Album Deep Purple In Rock. Indes ist Lord studierter Musiker, was er auf eindrucksvolle Weise mit seinem Concerto for Group and Orchestra
bewies. Dieser Meilenstein der Verbindung zwischen Rock und traditioneller Musik eines (modernen) Sinfonie-Orchesters wurde am 24. 9.1969 von Deep Purple und dem Royal Philharmonic Orchestra unter
Malcolm Arnold uraufgeführt. Ein absolutes Meisterwerk!
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John Mayall, geb. 29.11.1933 in Macclesfield. Gilt neben Alexis Korner als Vater des britischen Blues. Er pflegte bei
Bühnenauftritten, seine zwölf Mundharmonikas nach Tonarten geordnet in einem umgearbeiteten Patronengürtel zu verwahren. Sein Debüt-Album (1965) nannte er bescheiden John Mayall plays John Mayall.
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Alan Price, geb. 19.4.1942 in Fairfield. Nachdem Alan 1965 die Animals verlassen
und seinen Platz als Kopf und Leadsänger der Gruppe Eric Burdon überlassen hatte, machte er ermal Pause. 1966 tauchte er mit seiner Gruppe Alan Price Set wieder auf und mischte die Charts, besonders in England, auf. 1983 beteiligte er sich an einem mißglückten Versuch des Revivals der Animals. Mit Changes, einem Titel aus dem Album Oh Lucky Man! (1973) gelang ihm 1988 ein Hit für die VW-Werbung.
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Cliff Richard, geb. 14.10.1940 in Lucknow (Indien). Der Mann ist ein Phänomen. 1958 landete er mit Move it seinen ersten Millionenseller. Und heute, fast 50 Jahre später, ist er immer noch ein Topstar.
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Sting, eigentl. Gordon Matthew Sumner, geb. 2.5.1951 in Wallsend. Entwickelte sich aus der Gruppe Police zu einem der wichtigsten Songschreiber der achtziger Jahre oder auch zu einem “weltlichen Pop-Prediger, der in bewußtseinserweiternder Mission das globale Dorf bereist” (New York Times). Beachtenswert sind besonders seine Alben Nothing Like The Sun (1987) und das portugiesisch und spanisch gesungene Nada Como el Sol (1988).
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Vangelis, eigentlich Evangelos Odysseus Papathanassiou, geb. 29.3.1943 in Athen. Das englische Fachblatt Melody Maker meinte: Wenn es um maßlose Übertreibung geht, dann ist
Vangelis in einer Liga mit Hitler und Attila, dem Hunnenkönig.
Damit hat Melody Maker maßlos übertrieben. Sicher, Vangelis (Ex Aphrodite’s Child) schwelgt teilweise im elektronischen Overkill und Synthesizer-Kitsch, aber er kann - im Gegensatz zu diversen 220-Volt-Egomanen - Melodien komponieren. Und das meisterhaft. Darum gehört er auf die Liste. Nicht wegen Conquest of Paradise (1992), obwohl das nicht seine schlechteste Komposition ist.
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