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Axel Voss - Freier Journalist

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Rudolf Augstein, geb. 5.11.1923 in Hannover, gest. 7.11.2002 in Hamburg.
1946 wird Augstein Chefredakteur der in Hannover erscheinenden Zeitschrift Die Woche, aus der 1947 der Spiegel wird. 1948 schreibt er unter den Pseudonymen Moritz Pfeil und Jens Daniel scharfzüngige Kritiken. 1957 will Augstein für die FDP in den Bundestag. Er verzichtet nach heftigen Debatten in der Redaktion. 1962 erscheint im Spiegel der Artikel “Bedingt abwehrbereit”, Auftakt zur legendären “Spiegel”-Affäre. Augstein muß für 104 Tage ins Gefängnis. Der Vorwurf des Geheimnisverrates lässt sich nicht erhärten. Verfahren eingestellt. Es kostet Franz Josef Strauß das Amt des Verteidigungsministers.
1969 wird Augstein alleiniger Eigentümer des Spiegel, nachdem er die 25%-ige Beteiligung von Richard Gruner kauft. Aufstand in der Redaktion. Augstein lenkt ein. 1974 entsteht die Mitarbeiter-KG als 50%tige Eigentümerin des Verlags.
1988: Spiegel-TV startet auf RTL plus und SAT 1. 1989 feuert er Chefredakteur Erich Böhme nach dessen Leitartikel “Ich möchte nicht wiedervereinigt werden”. 1993 bekommt der Spiegel Konkurrenz durch Focus. Konsequenz: Einführung von Vierfarbdruck und Verjüngung des Layouts. 1999 wählt das Medium-Magazin Augstein zum “Journalisten des Jahrhunderts”

Carl Bernstein, geb. 14.2.1944 in Washington. Gemeinsam mit seinem Kollegen Bob Woodward deckte er als Washington Post Reporter den Watergate Skandal auf, der zum Rücktritt von US-Präsident Richard Nixon führte.
Um belastendes Material zur Diskreditierung des demokratischen   Gegenkandidaten G. McGovern zu erhalten, und so die Wiederwahl Nixons zu sichern, veranlaßte sein Wahlkampf-Komitee einen Einbruch in die Büros McGoverns. Dabei wurden in den Appartments des Gegenkandidaten, die in einem Bürohaus namens Watergate in Washington (D.C.) lagen, Abhörgeräte installiert.  Den Einbruch deckten Robert Woodward und Carl Bernstein auf. Umfangreiches Material zur Affaire gibt es bei www.watergate.com  

Axel Eggebrecht, geb. 10.1.1899 in Leipzig, gest. 14.7.1991 in Hamburg.
Axel Eggebrecht gehörte zu den Urgesteinen des Fernsehjournalismus. Auch seine Hörspielarbeit ist mehr als beachtenswert.

Sebastian Haffner (eigentl. Raimund Pretzel), geb. 26.12.1907 in Berlin. Auch er schrieb auch für die “Vossische Zeitung”

Egon Erwin Kisch, geb. 29.4.1895 in Prag, gest. 31.3.1948 ebd.
Kisch arbeitete als Reporter in Prag, Wien, Berlin und in den USA. 1937/38 Widerstandskämpfer für das republikanische Spanien. 1939-46 Emigration in die USA und nach Mexiko. Kisch erhob die Reportage zu literarischem Rang. Seine Sammlung Der rasende Reporter (1925) wurde zum Synonym für ihn selbst. Obwohl ich mich eher als Journalist denn als Reporter verstehe, ist Kisch für mich ein glühendes Vorbild. Einfach unglaublich, wie präzise und scharfzüngig der Mann unter Zeitdruck formulieren konnte.

Karl Kraus, geb. 28.4.1874 in Jitschin (Böhmen), gest. 12.6.1936 in Wien.
Meister der Aphorismen und Epigramme. Gründer der kulturkritischen Zeitschrift Die Fackel (1899-1936) gegen die “Verlotterung der Sprache”  Diese “verlotterte Sprache” war für Kraus Ausdruck für “Korruption und geistige Unwahrhaftigkeit” (Meyers großes Taschenlexikon). Das gilt auch heute noch. Der Konjunktiv wurde längst zu Grabe getragen. Das Wörtchen “würde” treibt fröhliche Urständ. Selbst Sprach-Protagonisten wie Eike Christian Hirsch und Wolff Schneider konnten das nicht aufhalten. Aber diesbezüglich bin ich, Jahrgang 1950, wohl zu altmodisch und konservativ.

Dieter Kronzucker, geb. 22.4.1936. Keiner hat den Weltspiegel des WDR so geprägt wie Dr. Dieter Kronzucker (Promotion 1962 an der Uni Wien). Ohne ihn wäre auch das Heute-Journal im ZDF sicher nicht das, was es ist. Kronzucker zählt für mich zu den Urgesteinen des modernen Fernsehjournalismus. 1981 ging Kronzucker für das ZDF in die USA. Unvergessen ist seine Sendereihe Bilder aus Amerika. Seit 2001 Professor für Fernsehjournalismus und Dokumentation an der HFF München.

Ernst Dieter Lueg, geb. 9.1.1930, gest. 23.5.2000 in Köln.
Studierte nach Volontariat bei der Westfälischen Rundschau Geschichte, Philosophie und Politische Wissenschaften. Gemeinsam mit Friedrich Nowottny machte der den Bericht aus Bonn zu einem Markenzeichen für vorbildlichen Fernsehjournalismus.

Henri Nannen, geb. 25.12.1913 in Emden, gest. 13.10.1996 in Hannover.
Gert Schulte-Hillen bezeichnete ihn als “schon zu Lebzeiten eine Legende”. Das trifft zu, denn der von Nannen gegründete Stern hat in Deutschland Mediengeschichte geschrieben. Wenn Nannen gefragt wurde, was das Geheimnis der Zeitschrift sei, sagte er: ”Den Stern kann ich nicht erklären, den kann man nur machen!”. Henri Nannen hat ihn genial gemacht. Daran kann auch der Skandal über die Hitler-Tagebücher nichts ändern.

Friedrich Nowottny, lesen Sie  hier mein Portrait anlässlich Nowottny 70. Geburtstags. Erschien am 11.05.2004 in der Rheinpfalz.

Carl von Ossietzky, geb. 3.10.1889 in Hamburg, gest. 4.5.1938 an den Folgen der Haft im KZ.
Chefredakteur von 1927-33  der Zeitschrift Die Weltbühne. Er wurde 1931 wegen “Landesverrats” und “Verrats militärischer Geheimnisse” verurteilt, weil die Weltbühne die gegen der “Versailler Vertrag” verstoßende Aufrüstung aufdeckte. 1936 Friedensnobelpreis.

Rüdiger Proske, geb. 26.12.1916 in Berlin.
Proske ist für mich der “Erfinder” des politischen Journalismus im Magazinformat des deutschen Fernsehens. Gemeinsam mit Gert von Paczensky entwickelte er nach einem Vorbild der BBC die Sendung Panorama, die am 4.6.1961 an den Start ging. Was für eine Sendung! Endlich wagten es Fernsehleute, sich provokant und kritisch mit der Adenauer-Ära auseinanderzusetzen. Von Paczenky moderierte einen Beitrag mit den Worten an:”Nun wollen wir uns wieder ein wenig mit der Bundesregierung anlegen”.
Aber keinesfalls war es immer CDU/CSU mit der sich Panorama anlegte. Schon vergessen? 1993 geriet Oskar Lafontaine (SPD) in die Schlagzeilen, als Panorama (inzwischen unter der Leitung von Dr. Joachim Wagner) die Rotlichtaffäre des saarländischen Politikers aufdeckte (Recherche Kuno Haberbusch).
Damals prägte Lafontaine der Begriff “Schweinejournalismus”. Er meinte damit die kritische Berichterstattung von Panorama.

Gerd Ruge, geb. 8.8.1928 in Hamburg.
Begann nach Besuch der Rundfunkschule des NWDR seine Laufbahn beim Rundfunk des WDR. 1963 Mitbegründer der ARD-Sendung Weltspiegel. Später Leiter des WDR-Studios in Bonn und des ARD-Studios in Moskau. Seine Reisereportagen “Gerd Ruge unterwegs” sind Legende.

Peter Scholl-Latour, geb. 9.3.1924 in Bochum
Man kann trefflich debattieren, ob auf Peter Scholl-Latour der Beriff Journalist zutrifft. Er ist gleichermaßen Chronist, Weltreisender, Filmautor und Schriftsteller. Der Name Scholl-Latour ist ein Synonym für erstklassigen Südostasien-Journalismus. Sein Buch Der Tod im Reisfeld sollte Pflichtlektüre für jeden Journalisten im Ressort Politik sein. 1983 war Scholl-Latour, nach dem Flop der Hitler-Tagebücher für kurze Zeit Chefredakteur des Stern.

Kurt Tucholsky, geb. 9.1.1890 in Berlin, gest. 21.12.1935 in Hindas (Schweden). Gab mit Carl von Ossietzky die Weltbühne heraus. Schrieb für verschiedene Zeitungen. Auch für die Vossische Zeitung.

Ulrich Wickert, geb. 2.12.1942 in Tokio.
Studium der Rechtswissenschaften und Politik in Bonn. 1968 juristisches Staatsexamen. 1969-77 Mitarbeiter bei Monitor. 1978 als ARD-Korrespondent in Frankreich. Seit 1991 Chef bei den Tagesthemen. Seine scharfzüngigen Kommentare machten ihn genauso wie augenzwinkernden Nachsetzer ganz zum Schluß der Tagesthemen zu einem der bekanntesten Gesichtern des deutschen Fernsehens.

Theodor Wolff, geb. 2.8.1868 in Berlin, gest. ebd. 23.9.1943.
Vertreter des Linksliberalismus. Mitbegründer der Freien Bühne in Berlin (1889). 1906-33 Chefredakteur des Berliner Tageblatt. 1933 Emigration. Wird 1943 in Nizza verhaftet und stirbt am 23. September des Jahres in Berlin, wahrscheinlich an den Folgen der KZ-Haft in Sachsenhausen. Der Theodor-Wolff-Preis wird seit 1952 für bedeutende journalistische Leistungen verliehen.

Bob Woodward, geb 26.3.1943 in Geneva, US-Bundesstaat Illinois. Von 1971 bis 1978 Washington Post Reporter. Seit 1981 stellvertretender Chefredakteur. Deckte mit Carl Bernstein 1972 die Watergate-Affaire auf, die US-Präsident Nixon zum Rücktritt zwang. Bekam 1973 den Pulitzerpreis. Buchautor, u.a. The Brethren (mit Scott Armstrong, 1979), Wired (1984) und The Commanders (1991).

Peter von Zahn, geb. 29.1.1913 in Chemnitz, gest. 26.7.2001 in Hamburg
Studium der Rechtswissenschaften und Philosphie. Der “Grandsigneur des Rundfunkjournalismus” ging 1951 als erster deutscher Auslandskorrespondent in die USA. Zunächst für den NWDR, später war er dort für das Fernsehen des NDR tätig. Unvergessen sind von Zahns Bilder aus der eneuen Welt und die Reporter der Windrose. Es ist nicht nur die rein journalistische Leistung, die Peter von Zahn zu den ganz Großen macht, sondern auch die Art der Umsetzung. Es war auch seine Stimme. Bedächtig, fast gebrochen und heiser, fesselte er seine Hörer und Zuschauer. “Wir änderten die deutsche Sprache, indem wir ihr das Kommando-Brüllen abgewöhnten”, sagte er einmal.