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Axel Voss - Freier Journalist

Aus meinen Arbeitsproben

10 Fragen an Prominente

 Erschienen 2002 im Handelsblatt

MEIN STIL
10 FRAGEN AN PROMINENTE.
Jürgen Roland
Film-Regisseur

Handelsblatt: Der Name Jürgen Roland ist eng verbunden mit Krimis wie “Stahlnetz”, “Tatort” oder auch Großstadtrevier, der Serie die gerade mit einer neuen Staffel angelaufen ist. Was macht einen Krimi mit Stil aus?
Jürgen Roland: Ein guter Kriminalfilm muß logisch sein, und er darf nicht versuchen, mit billigen Mätzchen das Publikum zu fesseln. Ein Krimi mit Stil bezieht seine Spannung aus den Menschen, nicht aus explodierenden Autos. Und das ist jedoch nicht meine Erkenntnis. Ich habe sie von Raymond Chandler, einem der ganz Großen des Genres, gelernt.
Die erste Episode der Stahlnetz-Reihe spielte (1958) in Oberhausen, die zweite in Köln. Heute denkt man bei Filmen von Jürgen Roland eher an Hamburg. Sind die Kommissare an der Elbe besser?
Nicht unbedingt. Ich hatte in der zweiten Hälfte der 50er recht gute Beziehungen zur Kriminalpolizei in Nordrhein-Westfalen. Damals dachte keiner in Hamburg uns so zu unterstützen wie wir, das sind Wolfgang Menge und ich, es brauchten. Erst als die Hamburger aufwachten, sind wir an die Elbe gegangen. Die besten (Tatort)Kommissare sind meines Erachtens Manfred Krug und Charles Brauer, nur noch geschlagen von Jan Fedder vom Großstadtrevier.
Was ist Ihr Lieblingsreiseziel und warum?
Hong Kong! Ich habe dort drei große Filme gedreht (“Heißer Hafen Hong Kong”, “Lotosblüten für Miss Quon” und “Das Mädchen von Hong Kong”. Insgesamt waren das 12 Monate Dreharbeiten, während derer ich das faszinierende Aufeinanderprallen verschiedener Kulturen, z.b. die des alten mit dem modernen China kennenlernte. Dazu der Einfluß der Engländer. Und, ganz wichtig, die Chinesen sind blitzgescheit und ungeheuer fleißig!
Was darf nicht fehlen, wenn Sie dorthin reisen?
Nicht was, sondern wer. Meine Frau Eva.
Auf welches Markenprodukt möchten Sie nicht mehr verzichten?
Auf Nivea-Creme!
Welchen Teil der Tageszeitung lesen Sie zuerst?
Ich muß es zugeben. Den Sportteil !
Was bedeutet Schönheit für Sie?
Das muß man aufteilen. Bei Menschen, nehmen wir die Frauen, bedeutet Schönheit nicht lange Beine oder ein toller Hintern, sondern Ausstrahlung und Intelligenz. Auch sonst gilt es zu differenzieren. Bei Architektur, Malerei und Musik. Auch Kokoschka malte schöne Bilder. Gerade, wenn in ihnen die oft bittere Wahrheit deutlich wird.
Welcher Regisseur hat nach Ihrer Meinung Stil?
Vor der “Semmeling-Sendung” hätte ich gesagt: Dieter Wedel. Aber das kann ich im Augenblick nicht tun. All die jungen Regisseure des Großstadtrevier, die die Duftmarke, die ich einmal gesetzt habe, fortführen, haben Stil.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Gesundheit. Peter Scholl-Latour sagte kürzlich: “Älter werden ist Scheiße”. Recht hat er. Aber wir können es nicht ändern. Ich möchte jedoch noch möglichst lange Zeit für meine 5-jährige Enkelin haben und auch für die anderen. Ich habe zwei in Hamburg und zwei in Bremen.
Wie würden Sie Ihren persönlichen Stil beschreiben?
Rauh, aber herzlich und fair. Und direkt. Dilettanten und Wichtigtuer, Leute, die ihren Job nicht beherrschen, aber vorgeben, es zu tun, mag ich nicht.
Was empfinden Sie als stillos?
Wenn die Boulevardpresse, oder sagen wir, eine gewisse Presse. aus einer Mücke einen Elefanten macht und nicht überlegt, welchen Schaden sie damit bei den Betroffenen anrichtet.
Haben Sie einen Talisman?
Ja. Meinen Ehering!

Die Fragen stellte Axel Voss