Ilse Aichinger, geb. 1.11.1921 in Wien. Großartige Romanautorin, aber auch Verfasserin von Gedichten und Hörspielen. Traumhaftes und Realität gehen in ihren Werken
ineinander über.
|
Ingeborg Bachmann, geb. 25.6.1926 in Klagenfurt, gest. 17.10.1973 in Rom. Wichtige Vertreterin der bildhaften und prägnanten Lyrik. Sie gehörte der Gruppe 47 an. Bekam
1964 den Büchner-Preis.
|
Christine Brückner, geb. 10.12.1921 in Arolsen, gest. 21.12.1996 in Kassel. Wie die Hedwig eine Vertreterin des eher trivialen Romans, der sich insbesondere mit
Frauenschicksalen beschäftigt. Dennoch beachtenswert die Romantriologie “Jauche und Levkojen” (1975), “Nirgendwo ist Poenichen” (1977) und “Die Quints” (1985).
|
Hedwig Couths-Mahler, geb. 18.2.1867 in Nebra, gest. 26.11.1950 in Rottach-Egern. Sie war und ist die unbestrittene Königin der Trivialliteratur, oder, um es etwas
zurückhaltender auszudrücken laut Großem Brockhaus (16. Ausgabe von 1953), sie schrieb Werke “in denen sie der breiten Schicht der sozial Niedriggestellten den Wunschtraum eines erfüllten Lebens in einer
Märchenwelt der höheren Gesellschaft vor Augen stellte.” Darum steht sie auch auf der Liste. Und, weil ohne ihren Input tausende von Lore-Romanen nie geschrieben worden wären. Eine Existenzbedrohung
für Bastei-Lübbe.
|
Elfriede Jelinek, geb. 20.10.1946 in Mürzzuschlag. Die Österreicherin begreift sich als marxistisch orientierte Feministin und bedient sich dabei eines zunehmend
experimentellen Sprachstils.
|
Gertrud Kolmar (eigtl. Gertrud Chodziesner), geb. 10.12.1894, gest. ? Die Jüdin begeistert durch visionäre Naturlyrik und Gedichte über historische Themen in bildhaft
dunkler Sprache (Preuß. Wappen”, 1934). Sie wurde 1943 nach Auschwitz verschleppt und ist dort wahrscheinlich im gleichen Jahr gestorben. Gesichert ist das allerdings nicht.
|
Luise Rinser, geb. 30.4.1911 in Landsberg a. Lech: Gestaltet ihre Romane meist vor dem Hintergrund des Katholizismus. Sie erhielt 1940 Berufsverbot und wure 1944-45 eg.
“Hochverrats und Wehrkraftzersetzung” inhaftiert.
|
Erika Runge. Hier bin ich ausnahmweise mal etwas wortkarger. Warum, wird nicht verraten. Nur so viel: Erika Runge schrieb die “Bottroper Protokolle”, eine Bestandsaufnahme
arbeitsloser Menschen während der 70er.
|
Nelly Sachs, geb. 10.12.1891 in Berlin, gest. 12.5.1970 in Stockholm. Wie so viele Juden flüchtete auch sie vor den Nazis. 1940 ging sie nach Schweden. Sie gestaltete in
ihrem der biblischen Psalmendichtung und der religiösen Mystik des jüdischen Volkes verpflichteten lyrischen und dramatischen Werk das Schicksal des jüdischen Volkes.
|
Brigitte Schwaiger, geb. 6.4.1949 in Freistadt. Die osterreichische Schriftstellerin schreibt Prosa, die die provinzielle Bürgerlichkeit hinterfragt und deren Erzählweise
vom eigenen Erleben geprägt ist. Großartig: “Wie kommt das Salz ins Meer?”
|
Ina Seidel, geb. 15.9.1885 in Halle a.d. Saale, gest. 2.10.194 in Schäftlarn. Ihre religiös-empfindsame Lyrik ist genial. Bekannt wurde Ina Seidel mit ihrem Werk “Das
Wunschkind” (1930). Allerdings ist ihr die Verharmlosung des Faschismus vorzuwerfen, was u.a. in ihrem Roman “Michaela” (1959) zum Ausdruck kommt.
|
Maxie Wander, geb. 3.1.1933 in Wien, gest. 20.11.1977 in Berlin (Ost). Maxie Wander wurde bekannt durch ihre Frauenprotokolle nach Tonbandaufzeichnungen (“Guten Morgen, Du
Schöne”, 1977), die sensibel und genau die Problematik der Rolle der Frau in der Gesellschaft beider deutscher Staaten treffen.
|