| Migräne sind Kopfschmerzen, wenn man keine hat Diese Redensart aus Erich Kästners “Pünktchen und Anton” beschreibt treffend ein Problem, mit dem viele Deutsche kämpfen. Bei den meisten Betroffenen beginnt das Leiden morgens, noch vor dem Aufstehen. Sie wachen auf 
                                und es hämmert im Kopf. Ein pulsierender Schmerz breitet sich vom Hinterkopf bis zur Stirn aus. Hunderte Kugeln prasseln gegen die Innenseite des Schädels und es dröhnt wie bei einem Presslufthammer. Dazu Übelkeit 
                                und....bloss kein Licht! Fast die Hälfte aller Deutschen leidet unter Kopfschmerzen. Sieben Prozent aller Männer, und, hormonell bedingt, 15 Prozent aller Frauen, das sind 8 Millionen (erwachsene) Menschen, leiden an Migräne. Migräne ist 
                                leider nicht heilbar. Aber die Migräneforschung hat in den letzten Jahren Behandlungsmöglichkeiten hervorgebracht, die die Leiden der Betroffenen mildern. Zunächst sollten diese jedoch prüfen, ob es sich bei ihren 
                                Leiden überhaupt um Migräne handelt. Die Medizin kennt nach Angaben des Arzeneimittelherstellers GlaxoWellcome  mehr als 165 unterschiedliche Arten von Kopfschmerzen, darunter auch harmlosere Arten. Werden 
                                letztere in Unkenntnis mit Schmerzmitteln in zu hohen Dosierungen behandelt, kann aus einer simplen Form von 
                                 Kopfschmerz eine ernsthafte Erkrankung entstehen, den die Mediziner Medikamentenkopfschmerz nennen. Auch Kombinationspräparate mit Coffein können zur Gewöhnung führen und erzeugen dann ihrerseits Kopfschmerzen. Unser Mirgräne-Test und die Übersicht der Kopfschmerzarten geben Ihnen Aufschluss, ob bei Ihnen die Tendenz zu Migräneanfällen vorliegt. Aber eben nur Tendenz. Einen Arztbesuch können unsere Informationen ausdrücklich nicht ersetzen. Auch andere Krankheiten, wie ein zu hoher Blutdruck, Blutarmut oder eine Fehlfunktion der Schilddrüse können Kopfschmerzen verursachen.
                             Wie entsteht Migräne?Wenngleich die moderne Medizin zur Behandlung von Migräne inzwischen eine ganze Reihe  wirksamer Waffen entwickelt hat, sind die Ursachen für Migräne noch nicht vollständig erforscht. 
                                Als mögliche Auslöser wurden jedoch ausgemacht:
 ErnährungDie immer noch vertretene Auffassung, dass spezielle Nahrungsmittel, wie z.B. einige Käsesorten, Migräne auslösen ist durch nichts bewiesen und gilt als überholt. Käse, aber auch Zitrusfrüchte und 
                                Schokolade enthalten Tyramin, einen Stoff, der blutdrucksteigernd wirkt, und der in Kombination mit anderen Faktoren Migräneanfälle begünstigen, aber nicht auslösen kann. Eine Anti-Migräne-Diät ist daher nicht zu 
                                empfehlen. Sie  reduziert bestenfalls die ohnehin schon geminderte Lebensqualität des Patienten.  Entscheidend ist, dass regelmässig gegessen wird.
 StressFür viele Migränepatienten eine bekannte Situation: Nach einer Stresssituation stellt sich in der Entspannungsphase Migräne ein. Mediziner sprechen bei Menschen, die während der Woche hart arbeiten müssen 
                                von der Wochenendmigräne.
 Dazu Prof. Dr. med. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel: “Wir geben unseren Patienten den Rat, auch sonntags z.B. das Frühstück zur gleichen Zeit einzunehmen, wie unter der Woche. Wer gerne ein wenig länger 
                                schlafen möchte, sollte sich nach dem Frühstück noch mal auf’s Ohr legen”. Doch Vorsicht: Sowohl zuviel als auch zu wenig Schlaf können Migräne auslösen. Aber auch Angst, Aufregung vor einem wichtigen Ereignis, wie eine Familienfeier oder einer Prüfung, können zu Migräne führen. Dass Stress eine Auslöserolle spielt heisst nicht, dass Migräne ausschließlich psychische 
                                Gründe hat. Stress ist ein Auslöser, alleine für sich aber keine Ursache. HormoneVor der Pubertät leiden geringfügig mehr Jungen als Mädchen an Migräne. Anschließend überwiegt der Teil der weiblichen Patienten im Verhältnis 2:1. Bei 10% 
                                 aller Frauen gehen Migräneanfälle präzise mit der Menstruation einher. Etwa 10% der Migränepatientinnen berichten, dass die Einnahme der Pille die Leiden verstärkt, und viele werdende Mütter haben die Erfahrung gemacht, dass Migräne während der Schwangerschaft spürbar nachlässt. Nach den Wechseljahren werden die Migräneanfälle nicht nur seltener, sondern auch schwächer.
 WetterEine ganze Reihe von Migänepatienten reagiert empfindlich auf Wetterumschwünge. Bei Befragungen gibt fast jeder zweite an, dass Migräneattacken z.b. durch Föhn ausgelöst werden. Diese Auslösefaktoren wurden 
                                jedoch wissenschaftlich bisher nicht bewiesen.
 Äußere ReizeIn ganz seltenen Fällen können Reize, wie plötzlicher Lichteinfall, beispielsweise am Ende einer Kinovorstellung Migräne auslösen. Wissenschaftler kennen auch, ebenfalls sehr seltene, Fälle bei denen 
                                der längere  Aufenthalt in klimatisierten Räumen, starke Gerüche (Parfüms, Chemikalien) oder auch Lärm für Migräne verantwortlich zeichnen.
 Strategien gegen MigräneWie eingangs erwähnt, ist Migräne nach dem heutigen Kenntnisstand der Medizin nicht heilbar. Aber die Auswirkungen der Migräne können medikamentös erheblich gemildert werden. Sie selber 
                                können auf sehr einfache Weise dem behandelnden Arzt wirkungsvoll helfen, die richtige Therapie anzusetzen. Das Zauberwort heißt “Migränetagebuch”.  Niemand kennt Ihre Migräne besser als Sie. Je genauer Sie 
                                Ihre Leiden und die Umstände beschreiben können, so leichter und genauer kann der Arzt eine Diagnose stellen und die Therapie auf Ihre individuellen Verhältnisse abstimmen.
 Besorgen Sie sich eine alte Kladde, und führen Sie ein Migränetagebuch. Notieren Sie über mindestens drei bis vier Monate: 
                                - unter welchen Umständen kam es zum Anfall - welche Gegenmaßnahmen habe ich ergriffen - welchen Erfolg haben die Gegenmaßnahmen gehabt Sind die Auslöser des Übels erst einmal erkannt, haben Sie den ersten wichtigen Schritt getan, um – mit Hilfe des Arztes – erneuten Anfällen vorzubeugen und dem Leiden vorbereitet entgegen zu treten. Vorbeugung und Behandlung Die innere EinstellungMigräne hat nicht nur, aber auch, psychische Ursachen. Überdurchschnittlich häufig sind Menschen betroffen, die alles perfekt machen wollen und immer unter Volldampf stehen. Schalten Sie 
                                einfach einmal einen Gang zurück. Lassen Sie mal fünf gerade sein und versuchen Sie, gelassen zu bleiben.  Vermeiden Sie starke Gemütsregungen. Das gilt für Lektüre, den Small-Talk mit Freunden und ganz 
                                besonders für das Fernsehprogramm.
 PestwurzextraktEs müssen nicht immer chemische Keulen sein. Der Extrakt des Pestwurz ist zur vorbeugenden Langzeitbehandlung sehr gut geeignet. Pestwurzextrakte bekommen Sie in Tropfen  im Reformhaus oder 
                                als Kapsel (Petadolex®) in der Apotheke. Nach einer Studie von Prof. Werner Grossmann am Krankenhaus München-Harlaching wurde Pestwurz bei 70% aller Betroffenen erfolgreich eingesetzt und hat offenbar keine 
                                schädlichen Nebenwirkungen.
   MagnesiumAktuelle Studien belegen, dass Migräne mit hochdosiertem Magnesium, 400mg bis 600mg pro Tag, erfolgreich bekämpft werden kann. Magnesium gibt es in Kapselform als Nahrungsergänzung, denn derart hohe 
                                Dosen können mit der Ernährung alleine nicht aufgenommen werden. Trotzdem sollten sie magnesiumreiche Nahrungsmittel beim Einkaufszettel berücksichtigen, z.B. Sojabohnen (247mg/100g),  Erbsen (125mg/100g), aber 
                                auch Fisch, z.B. Seezunge (73mg/100g). Vermeiden Sie Fett und Alkohol, beides reduziert die Magnesium-Absorption des menschlichen Organismus. Vitamin D dagegen steigert die Bereitschaft, Magnesium zu absorbieren. 
                                Vitamin D Hits sind u.a. alle Pilzarten.
 Milch und Brötchen Diät nach F.X.MayrDiese Diät wird an der Migräne-Klinik Königstein 
                                 eingesetzt.  Dazu Dr. Jan Brand, Chefarzt der Klinik:  “Wir haben diese Methode zur Entgiftung des Körpers erfolgreich verwendet, wenn dieser durch falsche medikamentöse Selbstbehandlung Migränesignale aussendet und auf schwache Medikamente nicht mehr anspricht. Über zwei  Wochen erfolgt die Ernährung ausschließlich mit Milch, Brötchen, Mineralwasser und Tee (pro Tag 3 Brötchen und insgesamt 3 Liter Flüssigkeit). Diese Diät können Sie auch Zuhause durchführen, jedoch nur in enger Absprache mit Ihrem Hausarzt, den Sie während der Diät mindestens dreimal pro Woche aufsuchen sollten”.
 Einfache SchmerzmittelAcetylsalicilsäure, Ibuprofen und Paracetalmol gehören zu den klassischen Wirkstoffen zur Migränebehandlung. Sie sollten jedoch so rechtzeitig wie möglich, d.h. sofort bei Schmerzbeginn 
                                eingesetzt werden. Bei den genannten Namen handelt es sich nicht um Bezeichnungen von Arzneimitteln, sondern um Inhaltsstoffe. Informieren Sie sich bei den Inhaltsangaben der verschiedenen Arzneien.
 Schwere SchmerzmittelHier haben sich nach neuesten Erkenntnissen die sogenannten Triptane bewährt. Sprechen Sie Ihren Hausarzt auf diese rezeptpflichtigen Mittel an.
 Kopfschmerzen müssen nicht Migräne sein -  Der Test der Migräne-Klinik Königstein Leiden Sie schon länger als ein halbes Jahr unter wiederkehrenden Kopfschmerzen? Treten die Attacken häufiger als zehnmal jährlich auf? Reagieren Sie bei den Schmerzen empfindlich auf Gerüche, Licht oder Lärm? Sehen Sie Dinge kurz vor den Schmerzattacken bisweilen verschwommen? Verstärken sich die Leiden bei körperlicher Anstrengung? Leiden Sie während des Kopfschmerzes zeitgleich unter Erbrechen und Übelkeit? Wenn Sie mindestens drei der Fragen bejahen, handelt es sich bei Ihren Leiden nicht um normale Kopfschmerzen, sondern sehr wahrscheinlich wirklich um Migräne. Sie sollten Ursachen und Behandlung unbedingt mit Ihrem 
                                Hausarzt, oder besser, mit einem Neurologen besprechen.    Literaturhinweise: H. Göbel, Kopfschmerzen und Migräne – Leiden, die man nicht hinnehmen muss. Springer-Verlag, Heidelberg, 1998. 350 Seiten mit 97 Abb. und 5 Tabellen. ISBN 3540646108. DM 38,- Marianne Loibel, Selbsthilfe Migräne – Aktiv den Schmerz bekämpfenKösel-Verlag, München, 1996, 158 Seiten.ISBN 3466343623. DM 24,-    Migräne im Internetwww. Migraene-info.de
 www. Schmerzklinik.de
 www. Migraene-klinik.de
 www. Migraeneliga-deutschland.de
 www.stiftung-kopfschmerz.de
 Postanschriften: Stiftung KopfschmerzMetzer Str. 10
 10405 Berlin
 Tel. 030-44009410
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