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Friseure, die “waschen, legen, foenen” anbieten, begeben sich markenrechtlich in eine Grauzone. Es sei denn, sie benutzen einen Haartrockner aus dem Hause AEG, denn die ließ sich bereits 1908 den Begriff als Marke
für heiße Luft schützen. Wie kaum ein anderer Markenartikel hat der Foen in das kulturelle Leben eingegriffen. Die Frage, ob Lady Diana ohne foengestylte Frisur ihr Leben als Kindergärtnerin gefristet hätte, darf
diskutiert werden. Man kann mit einem Foen die Haare trocknen oder sie in Form bringen. Aber damit sind die Möglichkeiten der Heißluftpistole längst nicht ausgereizt. Frisch gebadete Kinder finden es ungemein
lustig, wenn ihre Schlafanzüge mit warmer Luft aufgepustet werden. Will der Nagellack nicht trocknen? Fixe Frauen foenen ihre Finger! Der Foen hat seinen Namen vom warmen Fallwind Föhn. Der weht aber in den Alpen,
nicht im Ruhrgebiet. Von dort stammt die Redensart “einen Föhn kriegen” für “sich ärgern, aufregen”. Wie dieser sprachliche Spagat zustande kam, darüber grübeln die Sprachwissenschaftler.
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