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Axel Voss - Freier Journalist

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Über generische Marken - hier Cellophan

 Erschienen am 21.5.2004 in der Financial Times Deutschland

    Nachdem sich Jacques E. Brandenberger an einem Tag im Jahr 1905 wiederholt vor dem verdreckten Tischtuch seines Wirtshauses ekelte, sann er über ein Verfahren nach, einen Schmutz abweisenden Überzug für Textilgewebe zu schaffen. Der Chemiker aus Zürich versuchte, eine Viskose-Folie herzustellen und sie mit Textilgewebe zu verbinden. Das misslang zwar. Dafür sah die Folie hübsch aus, ideal für Geschenkverpackungen. Brandenberger nannte sie Cellophan, ein Kunstwort aus Cellulose und diaphane (griechisch für durchsichtig). Längst ist Cellophan von anderen Folien fast völlig verdrängt worden, etwa von solchen aus Polypropylen, das billiger herzustellen ist. Denn im Gegensatz zu neuen Verpackungsfolien wird Cellophan noch immer aus Zellstoff gewonnen. Streng genommen ist das Cellophan, das heute noch verkauft wird, gar keines mehr. Denn Markeninhaber Hoechst stellt es seit 1982 nicht mehr her. Der einzige in Westeuropa verbliebene Hersteller, der britische Konzern UCB, hat deshalb eigens den Begriff Cellophane erfunden.